Rückkehr zur Talentschmiede

Erstellt von Reiner Bohlander, MM || Basketball WK

Startschuss für neue Jugend-Akademie bei der SG Mannheim

Die SG Mannheim galt lange als kleine Talentschmiede für Basketballer. Zuletzt war es um die Jugendarbeit der Neckarstädter aber etwas ruhiger geworden. Jüngst fiel jedoch der Startschuss für ein neues Projekt: Die SG Mannheim hat die Mike Townley Basketball Akademie (MTBA) eröffnet. Die Cluboffiziellen stellten das neue Jugend-Leistungssportkonzept vor.

„Es handelt sich um keinen neuen Verein, sondern die Akademie ist innerhalb der SG Mannheim installiert“, erklärte Peter Eberhardt, der die Sportliche Leitung der MTBA übernommen hat: „Wir werden von der U 10 bis U 12 im weiblichen und männlichen Bereich Teams aufbauen. Dazu wird es noch von der U 14 bis zur U 18 drei Juniorenmannschaften geben. Die aktuellen Teams der SG Mannheim werden in diese Akademie integriert. Im neuen Konzept der MTBA steht der Athlet im Mittelpunkt. Wir wollen nicht nur Basketballer entwickeln, sondern auch Persönlichkeiten.“

Bei der Vorstellung gaben ehemalige Jugendbasketballer der SG wie Albert Kuppe, der mittlerweile beim Pro-A-Ligisten Academics Heidelberg spielt, und David Stachanczyk (Pro A, Astros-Stars-Bochum) ihre Erinnerungen und Erfahrungen aus ihrer NBBL-Zeit weiter.

Koordination mit Schulen

Die jüngeren Jahrgänge U 10 bis U 16 sollen laut Eberhardt dreimal die Woche trainieren, die älteren Talente der U 16 und U 18-Teams viermal. „Wir werden aber die Trainingseinheiten um eine halbe Stunde verlängern“, so Eberhardt, der unterstrich: „Nicht jeder wird später Profibasketballer, deshalb werden wir auch auf andere Talente bei den Spielern schauen.“ Die Koordination mit den Schulen will die SG festigen. Physiotherapeuten und Athletiktrainer sind für die Jugend- und Juniorenspieler angedacht. Momentan laufen die ersten Probetrainings für potenzielle Kandidaten.

Für das Organisatorische in der neuen Akademie wird Rene Ullrich verantwortlich sein, der in der Vergangenheit unter anderem Juniorenbasketball-Bundesligateams des damaligen Basket College Rhein-Neckar trainierte. Eine JBBL-Mannschaft streben die Mannheimer Offiziellen auch in Zukunft an. Als Koordinatoren werden Markus Mosig und Jan Heinemann Eberhardt unterstützen, der in der kommenden Saison die Erste Herrenmannschaft in der 1. Regionalliga trainiert.

Warum der Name Mike-Townley-Akademie? „Ich habe 1993, als Deutschland Europameister geworden ist, mit Freunden bei der damaligen DJK Mannheim im Jugendbereich etwas anbieten wollen“, erzählt Eberhardt. Ein Jahr später lernte der heute 42-jährige Trainer beim renommierten Albert-Schweitzer-Turnier den damaligen Senator von Tasmanien kennen. Sein Name: Mike Townley. „Er war damals als Begleiter der Australier mit dabei“, so Eberhardt. Es entwickelte sich eine große Freundschaft: „Townley hat Mannheim beinahe jedes Jahr besucht. Er hat allen Trainern hier bei der SG viele neue Impulse.“ Nun wird der alte Freund als Namensgeber des neuen SG-Projekts geehrt.

„Es gibt einige Jugendakademien im deutschen Basketball, doch die MTBA verfolgt zum Teil andere Ziele – was sie einzigartig macht“, sagte Organisationschef Rene Ullrich. Abteilungsleiter Mate Bosnjak aus dem Vorstand stellte klar: „Wir wollen, dass die Leute irgendwann sagen: Die MTBA ist eine Institution in Mannheim.“

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